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Bahnausbau: Die Neusässer nehmen das nicht in Kauf

Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbrief, 16.2.2022

Zum Artikel „Ausbau der Bestandsstrecke könnte Gemeinden trennen“ vom 12. Februar:

Auch dieser Bericht lässt vermuten, dass es wichtige Leute in der CSU gibt, die immer noch versuchen, den Ausbau der Bestandsstrecke mitten durch Neusäß durchzusetzen. Sucht man nach stichhaltigen Sachgründen, findet man keine. Aber man hört, es ginge um die Bahnhöfe und um den Lärmschutz. Nun muss man wissen, dass der Ausbau der Regionalbahnhöfe Sache der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (BEG) ist, die den Regionalverkehr planen, bei der DB bestellen, und dann auch finanzieren muss. Dazu erhält der Freistaat Geld in Milliardenhöhe vom Bund. Man hört aber auch, dass er das lieber in München ausgebe, etwa für die sündteure zweite S-Bahn Röhre, darum bliebe für Schwaben schon seit Jahren nichts übrig. Um diese Benachteiligung zu kaschieren, sollen nun besagte CSU-Funktionäre dafür sorgen, dass die Deutsche Bahn (DB) diese Aufgaben übernimmt.

Aber kann man annehmen, dass die DB ein so fundamentales Prinzip der Zuständigkeitstrennung der CSU zuliebe in Neusäß verlässt? Unwahrscheinlich, seit es einen neuen Verkehrsminister in Berlin gibt. Und wenn doch, sollen die Neusässer Bürger wirklich eine Schnellbahntrasse mitten durch ihre Stadt in Kauf nehmen, nur damit die BEG Gelder weiter an Schwaben vorbei nach Oberbayern und Franken fließen können? Man hört und liest, dass sich dagegen bürgerlicher Widerstand formiert, und das ist gut so. Ulrich Englaender, Neusäss